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Teufelstisch

Ort: 02733 Cunewalde, Flurname: Teufelstisch auf dem Czorneboh (Schwarzer Gott)

 
Der Komplex "Teufelstisch" wird von der turmartigen Felsklippe mit dem Namen Teufelstisch und einem ca. 100 m östlich gelegenen namenlosen Steinturm mit auffälligen Sichtspalt gebildet.
Der Name des Berges Czorneboh, kommt aus dem Sorbischen und heißt übersetzt "Schwarzer Gott".
Er gilt als legendärer Kultplatz der Milzener, Vorfahren der heutigen Sorben. Orte wie das Teufelsfenster, die Teufelskanzel, die Teufelssteine, der Teufelsfuß, das Opferbecken und nicht zuletzt der Teufelstisch selbst sind möglicherweise Zeugnisse jener Zeit.
Viele Felsen reihen sich auf dem Bergkamm.
Der Komplex "Teufelstisch" ist leicht zu finden. Die Felsklippe Teufelstisch erhebt sich nur 5 Meter neben dem Parkplatz der Czornebohbergbaude. Der namenlose Steinturm mit dem Sichtspalt befindet sich knapp 100 Meter östlich auf der anderen Seite der Bergbaude. Wegen des auffälligen Aussehens speziell dieser zwei Felsobjekte dienen sie auch Ansichtskarten als Motiv.

Der Felsen mit dem Namen Teufelstisch (Bild rechts) steht allein und bildet unter sich zwei auffällige Durchblickmöglichkeiten. Einen senkrechten Spalt in Nord-Süd-Richtung und ein Sichtfenster in Ost-West-Richtung. Im Spalt erscheint zur Wintersonnenwende die Sonne gegen Mittag. In dem Sichtfenster zum Frühlings-/Herbstanfang am Morgen.
Für einen Stein mit einer eierbecherförmigen Vertiefung wird eine Funktion als Lichtmarke für die Wintersonnenwende vermutet.

 
Wintersonnenwende:

Die Wintersonnenwende gegen Mittag (10.45 Uhr) im Sichtspalt des Teufelstisches.

Wintersonnenwende im Sichtspalt.
 

 
Frühlingsanfang:

 

 

Die Sicht zur Sonne wird heute teilweise durch das Dach der Bergbaude beeinträchtigt.

Dennoch zeigt sich die Sonne auch heute im Sichtfenster hinter der mächtigen wohl einst extra für diesen Zweck mit Mühe herausgehebelten Steinplatte.

 
 Das zweite Objekt des Komplexes:

Der Teufelstisch selbst besitzt keine Sichtmöglichkeit zur Sommersonnenwende.
Aber kaum hundert Meter östlich befindet sich diese namenlose Steinkonstruktion
mit einem Sehschlitz der in seiner vollen Breite den Blick zum Auf- bzw. Untergangspunkt der Sonne über das ganze Jahr gestattet.
Wobei der äußerste Durchblick von Südwest Richtung Nordost die Morgensonne der Sommersonnenwende markiert und umgekehrt die Abendsonne der Wintersonnenwende.
Der Sichtspalt gestattet eine Beobachtungsweise der Sonne, die mit der auf der Himmelsscheibe Nebra dokumentierten identisch ist.
 

Sommersonnenwende:

Die Morgensonne der Sommersonnenwende in der linken Sichteinengung des Sichtspaltes des "Sonnenstein"**
(starker Bewuchs behindert heute zum Teil die Sicht) 

Die Sonne taucht dicht am linken Rand von unten in den Sichtspalt ein und wandert dann ein Stück im Spalt, ehe sie nach oben aus dem Sichtbereich verschwindet.
Dauer ca. 1 Stunde.

 

Schematische Darstellung des Standortes:
(intuitiv, nicht maßstabsgetreu)

1. Der Felsen mit den Sichtspalt und dem Sichtfenster
2. Frühlings-/Herbstanfang Sonne gegen Morgen
3. Wintersonnenwende Sonne gegen Mittag
4. Markenstein mit eierbecherförmiger Vertiefung
5. Peillinie Frühlings-/Herbstanfang
6. Markierter Wanderweg
7. Sommersonnenwende Sonne gegen Morgen
8. Wintersonnenwende Sonne gegen Morgen im Gegenblick Wintersonnenwende Sonne gegen Abend
9. Tragstein mit schalenförmiger Vertiefung
10. Deckstein mit darunterliegendem Sehschlitz
11. Wintersonnenwende Sonne gegen Abend
12. Peillinie Wintersonnenwende
13. Sichtbegrenzender Felsblock.
14. Sommersonnenwende Sonne gegen Abend

 

GPS

Funktionselemente des Objektes

51° 07.198'
14° 31.337'

Der Teufelstisch auf dem Czorneboh (Schwarzer Gott)

 
 
 
 Weitere sehenswerte Ziel des Czornebohbergkammes:

Die burgähnliche Bergbaude mit Aussichtsturm wurde 1852 fertig gestellt. Raubvogelförmiger Felsen
östlich der Baude
Südwestlich der Baude
zwischen Felsschluchten das
Teufelsfenster.
Bootförmiger Felsen
am Weg westlich der Baude.
Hromadnikfelsengruppe, legendärer Versammlungs- und Beratungsort der Milzener Teufelsfuß (ca. 80 cm) mitten auf dem Wanderweg am Hromadnik Das große Opferbecken
östlich des Hromadnik
Wie ein Königsthron ruht der Gipfelstein auf dem Hromadnik Er ist auch ohne Bergsteigerausrüstung gut zu erreichen.
 

Gedicht, einer alten Postkarte entnommen:

Auf hohem Berge, als furchtbare Macht,
Gehüllt in schauerlich düstere Pracht,
So thronte einst im Wendenland
Die Gottheit "Corneboh" genannt.
Den Berg umgab ein heiliger Bann
Furchtsam gemieden von Jedermann.
Doch jetzt steigt man vergnügt und froh
Hinauf zum alten Czorneboh.
E.D.

 

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